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Gordon Giltrap & Oliver Wakeman - Ravens & Lullabies

Gordon Giltrap & Oliver Wakeman - Ravens & Lullabies
Esoteric/Cherry Red/Rough Trade
Format: CD

Es fällt gefährlich leicht, dieses unaufgeregte Album zu unterschätzen und ihm nicht genügend Chancen zu geben. Gesteht man ihm diese jedoch zu, entdeckt man zumindest teilweise zauberhafte Welten. Geschaffen haben diese Gordon Giltrap und Oliver Wakeman. Die Karriere des Akustikgitarristen, Songwriter und Sängers Giltrap hob in der Londoner Folkszene der Sechziger im Umfeld von Bert Jansch, John Renbourn oder des jungen Mike Oldfield ab. Erste Soloerfolge feierte er mit instrumentaler Musik, wie beispielsweise "Perilous Journey" aus dem Jahr 1977. Im Jahr 2009 gab es eine sehr britische Ausgabe der "G3"-Gitarren-Gipfeltreffen oder "Friday Night In San Francisco" mit Giltrap (Folk), Raymond Burley (Klassik) und John Etheridge (Jazz), seither trat zunehmend auch der Singer/Songwriter ins Rampenlicht. Giltrap war u.a. mit Caravan, Renaissance und Wishbone Ash auf Tour.

Allein schon sein meisterlich ausdrucksvolles Spiel auf der Akustikgitarre macht diese "Schlaflieder" zu einem ästhetischen Vergnügen. Seinen gleichberechtigten Partner Oliver Wakeman kennt man - logisch - als Sohn des Keyboard-Superstars Rick W., dessen Part bei Yes für deren "40th Anniversary Tour" er 2009 "erbte". Auch bei den Strawbs trat er in die gewaltigen Fußstapfen seines Vaters. Seine so verspielte wie geschmackvolle Spielweise fügt sich derart perfekt in Giltraps Vortrag, dass die Assoziation über weite Strecken mehr in Richtung angeregte Unterhaltung oder gar Liebesdialog geht, als das man an Ensemblemusik denken würde. Nur in dieser Hinsicht erinnert "Ravens..." an den wundervollen "Evening With John Petrucci & Jordan Rudess", bei allerdings nochmals ruhigerer Gangart. Der ingesamt ruhige Eindruck rührt auch von Paul Manzis sanftem, stets angenehmem Gesang her. Auf "From The Turn Of A Card" gibt es überdies ein erfreuliches Wiederhören mit dem zeitweiligen Yes-Sänger Benoît David.

Insgesamt erinnert der Gestus des Albums noch am ehesten an eine Mischung aus guten, alten Alan Parsons Project und - wegen der omnipräsenten Akustikgitarre - aus der Hochzeit von Al Stewart. Gitarren-Interludes wie "Fiona's Smile" hingegen atmen fast Renaissance-Charme, während die Flügelparts von "LJW" einige Momente von "The Six Wives Of Henry VIII" wieder aufleben lassen.

Dass nicht alles in Wohlklang und Idylle wegdämmert, dafür sorgt die knackige Produktion (Karl Groom, u.a. Threshold), ein exzellenter Klang (vgl. beispielsweise die fett schmatzende Hammond-/Leslie-Kombination auf "Moneyfacturing") sowie die trotz geruhsamer Tempi stets durchscheinende Virtuosität aller Beteiligten, darunter Steve Amadeo (bss; u.a. Ainsley Lister) und Johann James (drms; Threshold).



-Klaus Reckert-


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