Man gönnt es ihm so sehr. Man freut sich für ihn und man freut sich auch für sich selbst. Udo Lindenberg feiert seit einigen Jahren die Erfolge, die er eigentlich schon immer hätte feiern sollen. Doch lange waren es Grönemeyer, Die Ärzte oder Rammstein, die als Deutschlands Superstars gesehen und dafür eben gefeiert wurden. Dabei war und ist niemand so gut, niemand ist so wichtig und wegweisend wie Udo Lindenberg. Und das ist absolut ernst gemeint. Darum sagen wir es wieder und werden es wieder tun.

Seit fast 50 Jahren ist der gebürtige Westfalle unterwegs. Immer im Namen des Guten und immer im Namen der Kunst, konsequent sein Ding machend, sich niemals reinreden lassend, gegen Nazis kämpfend, nach vorne schauend und das gestern nicht vergessen machend. Und dazu schrieb er Musik, die bis heute zählt und geht und einmalig ist und bleibt. Mit genau der tourte sich Udo seinen alten Popo ab. Erst unplugged, dann mit Strom. "Ich mach mein Ding" hieß die letzte Tour, genau so heißt das aus zwei CDs und zwei DVDs bestehende Päckchen, aufgenommen in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena.

Und was war das für eine Show. Großes Entertainment, große Gäste, große Musik. Udo spielt sich durch seine Karriere, stimmt Klassiker wie "Was hat die Zeit mit uns gemacht" (mit Nathalie Dorra), "Ich lieb dich überhaupt nicht mehr", "Das Leben", "Wozu sind Kriege da" (inkl. Kinderchor und Gänsehaut), "Horizont" oder "Alles klar auf der Andrea Doria" an. Bei "Sonderzug nach Pankow" trommelt Stefan Raab, bei "Ganz anders" und "Reeperbahn" singt Jan Delay mit und für "Cello" kommt natürlich Clueso auf die Bühne. Doch welcher Song auch gerade läuft, wer gerade spielt, was Udo gerade erzählt oder was die Show gerade bietet - es ist atemberaubend, berührend und besonders, die Leute sind glücklich und Udo Lindenberg ist es auch.