Sie können einem fast ein wenig leid tun. Aber was veröffentlichen die drei Herren auch gleich zu Beginn ihrer Karriere Meisterwerke und Meilensteine? Da kann man danach ja nur verlieren. Weil anschließend jeder jedes neue Album mit frühen Sachen wie "Maybe I'll Catch Fire" und "From Here to Infirmary" vergleicht. Und auch bei "My Shame Is True" keine Ausnahme macht. Und so ehrlich muss man sein, so gut und vor allem so aufregend und anders wie damals sind Skiba und Co. einfach nicht mehr. Aber sie sind immer noch fantastisch und besser als viele, viele andere. Also scheiß auf früher, heute ist jetzt und jetzt ist super. "My Shame Is True" ist super. Punkt.

Einen schlechten Song sucht man vergeblich. Es gibt nur gute und sehr gute. Und die besten. Dazu gehören zum Beispiel das bereits bekannte, das so herrlich raue "I, Pessimist", bei dem neben Dan Andriano auch Rise Against-Sänger Tim McIlrath singt. Was ein Brocken. Auch das ebenfalls nicht mehr ganz unbekannte "I Wanna Be A Warhol" (siehe Video-Link unten) oder das verspielt-ohrwürmige "I'm Only Here To Disappoint" sind absolute AK3-Monster. Und was bei diesen drei Liedern und auch dem großen Rest auffällt ist, dass die Band nicht mehr so düster und morbide wie früher klingt. Nach fast 20 Jahren kommt immer mehr die Freude durch, wirkt diese Band trotz Titeln wie "One Last Dance", "Until Death Do Us Part" oder "Kiss You To Death" fast schon euphorisch. Regelrecht locker-flockig - aber alles andere als einfach oder simpel - kommt zum Beispiel "She Lied To The FBI", auch "The Temptation Of St. Anthony" oder "The Torture Doctor" sind helle Hymnen mit Chören, Punk und Tempo. Und eben gut, eben super. Wenn auch nicht so super wie früher...