Gaesteliste.de Internet-Musikmagazin
Mehr Infos...



SUCHE:

 
 
Gaesteliste.de Facebook Gaesteliste.de Instagram RSS-Feeds
 
Tonträger-Archiv

Stichwort:
Platten der Woche anzeigen




 
Tonträger-Review
 
Fantomas - The Director's Cut

Fantomas - The Director's Cut
Ipecac/EFA
Format: CD

Die Fantomas lassen zum zweiten Mal nur die Harten in den Garten und Mike Patton zeigt, dass er inzwischen alles darf. In dem Fall bedeutet das, Soundtracks von Horrorfilmen der 1950er, 60er und 70er neu zu interpretieren. Wobei diese zu erkennen eine "Wetten-dass?"-taugliche Leistung wäre...

Das Ergebnis ist feinste Terrormusik, die mit einer Geschwindigkeit von 16 Tracks, verteilt auf knapp 40 Minuten, beeindruckt. So etwas kann sich wahrhaftig nicht jeder erlauben kann, aber dafür heißt man schließlich Patton oder Lombardo. Und es gibt genug Menschen, die alles besitzen müssen, was diese Namen trägt. Für diese ist "The Director's Cut" wohl auch bestimmt und am allerwenigsten für diejenigen, die das Vergnügen haben, dieses Stück Musik zu rezensieren.

Wer in dieser Band spielt, hat mehr Erfahrung im Geschäft, als es andere Musiker jemals haben werden. Vielleicht haben die Jungs sich aus diesem Grund scheinbar zuerst durch die gesamte Metal-Abteilung und dann durch den Soundtrack-Bereich eines gut sortierten CD-Ladens gehört und eine Art Medley daraus gemacht. Diese Mischung klingt bisweilen, um nicht zu sagen willkürlich, mal mehr nach Speed-Metal, mal mehr nach Doom-Metal. Dazwischen erhalten osteuropäische Klänge (in "The Godfather") ihren Platz, ebenso so wie der Mary-Poppins Chor in "Night Of The Hunter" oder psychedelische Einlagen wie in "Henry: A Portrait Of A Serial Killer". Bei "Experiment In Terror" möchte man fast aufatmen, weil man die Stimme des Mike Patton endlich wieder erkennt. Einzig und allein dieses Stück hat noch ein wenig mit Faith No More zu tun und könnte, wenn auch ein sehr experimenteller Track auf "Angel Dust" oder "King For A Day, Fool For A Lifetime" gewesen sein. Dann allerdings macht es sich die Band einen Spaß daraus, ihrer musikalischen Freiheit zu frönen, werden in "The Omen - Ave Satani" zu Antichristen und tun das in lateinischer Sprache, unterlegt mit dezentem Speedmetal.

Es kann einem Angst und Bange werden beim Hören von "The Director's Cut". Diese Platte ist das "Kid A" des Metal. Entweder man akzeptiert sie als das Werk von verkannten Genies oder man versteht sie nicht, will sie nicht verstehen, lacht darüber oder findet sie ganz schlecht. Wobei der Gedanke, dass diese Band gar nicht erst genommen werden will, fast näher zu liegen scheint.



-Laura Scheiter-



 
 
Banner, 234x60, ohne Claim, bestellen
 

Copyright © 1999 - 2024 Gaesteliste.de

 powered by
Expeedo Ecommerce Dienstleister

Expeedo Ecommerce Dienstleister