Die British Electric Foundation wurde 1980 von Martyn Ware und Ian Craig Marsh gegründet, die damals als Gründungsmitglieder von Heaven 17 und The Human League das, was heutzutage als Elektro-Pop fröhliche Urstände feiert, überhaupt erst aus der Taufe hoben. Anders als man vermuten könnte, handelt es sich dabei allerdings nicht um einen Hedgefond, sondern um ein Side-Project, bei dem Ware und Marsh den Künstlern, die sie als Vokalisten beschäftigten bzw. mit denen sie entsprechend zusammen arbeiteten, eine Plattform zu bieten, Coverversionen im damals neuen elektronischen Ambiente einzuspielen und so neue Facetten und Perspektiven der einzelnen Songs auszuloten.

1982 und 1991 erschienen zwei Alben des Projektes und nachdem Ware ein Jahrzehnt ausgesetzt hatte, gibt es nun - annähernd zum 30-jährigen Jubiläum die dritte Fortsetzung. Dabei bleibt Ware seinem Prinzip treu, Ikonen (Sandie Shaw), etablierte Acts (Green Garthside), Newcomer (Polly Scattergood) und alte Kollegen (Glenn Gregory) zu mischen - und diese möglichst kontextfern einzusetzen (dazu gehört, dass Frauen Männersongs singen und umgekehrt und Up-Tempo Nummern zu Balladen umgebaut werden bzw. vice versa). Gemeinsam ist der neuen Sammlung hingegen, dass die Grundtendenz düster ausgerichtet ist. Auch die Songauswahl hat es in sich und führt über Tracks von Blondie und den Beach Boys bis hin zu Frank Sinatra und den Stooges. Eines freilich hat sich dann doch nicht geändert: Ware hat sich dazu entschieden, vom Sounddesign seinen alten Prinzipen treu zu bleiben und auf modernen Computerkram zu verzichten. Das Material hätte in genau dieser Form genauso gut 1982 erscheinen können. Dass das absichtlich geschehen ist, lässt sich alleine daran erkennen, dass Ware als klangtechnischer Innovator z.B. die 3D-Klanginstallationen der Olympics in London kreierte und durchaus in der Lage gewesen wäre, sein - nun etwas antiquiert klingendes aber anderseits im Zusammenhang durchaus schlüssiges - Sounddesign hip aufzumotzen.