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Tonträger-Review
 
Soft Machine Legacy - Burden Of Proof

Soft Machine Legacy - Burden Of Proof
MoonJune/Cherry Red/Esoteric Antenna
Format: CD

Soft Machine Legacy tragen ein gewaltiges Erbe - und das mit viel Anmut. Bei 1001er Formation heutzutage ist es doch so: Irgendwelche abgewrackten Typen, die mit der Original-Besetzung nichts gemein haben, treten zur Rechtfertigung gemeinsam mit einem alten Sack, der eine Tour lang mal Roadie der Originale gewesen war, kackdreist unter dem alten Namen an. Einzige Mission: Fans, bei denen sich beim alten, großen Namen noch etwas rührt, die letztmöglichen Mücken abzusaugen. Bei SML ist das anders. Nicht nur hatten die Musiker den Anstand, den Namen zu verändern, auf den sie durchaus Anspruch gehabt hätten. Sondern sie scheinen auch den Geist der alten Soft Maschine aus jeder Pore zu schwitzen - und behalten dabei doch ihre ureigene Handschrift.

Zum Beweis der Kritikerthese tritt nicht zuletzt "Burden Of Proof" an, neben "Live Adventures" vielleicht sogar eines der stärksten Alben der Canterbury-Nachlassverwalter. Das nahezu radiotauglich scheinende Titelstück hat, was wenige Ouvertüren bieten: Spannung von den ersten Takten an. Theo Travis' suchendes Motiv auf dem FenderRhodes löst sich in einem federnden "Riders On The Storm"-Rhythmus (am Schlagzeug souverän wie eh und je John Marshall, am Walking Bass der wunderbare Roy Babbington). Auf die sehnsuchtsvolle Saxophonfrage von Travis folgt die feingliedrige Antwort von John Etheridges Gitarre. Freieren Jazzrock präsentiert "Voyage Beyond Seven", "Kitto" ist eine sanfte Gitarrenmeditation, "Pie Chart" (Kuchengrafik) ein lasziver Strip-Blues.

"Kings And Queens" wird von Travis' Querflöte verzaubert, "Fallout" von Travis zu Van der Graafscher Schroffheit geblasen, während das merkwürdig vertraute "Black And Crimson" wieder beinahe Hitpotenzial offeriert. "The Brief" und "Green Cubes" sind freakige Ausbrüche, damit versöhnen das Live-Feeling des besonders schön abgehenden "Pump Room". Das Album klingt mit dem schwebenden und darin an Gary Burton erinnernden "They Landed On A Hill" sanft aus. Traumhaft.



-Klaus Reckert-


"As If", "Burden Of Proof" live @ De Boerderij, 2012

 
 
 

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