Seit einigen Jahren tauchen immer wieder Bands auf, die "trven" Metallern scheinbar ihren Metal, bevorzugt Black Metal wegnehmen. So sagen zumindest die trven Metaller, regen sich künstlich auf und meinen dabei vornehmlich Bands wie Wolves In The Throne Room, Krallice oder Liturgy.
Die neuesten Kandidaten in dieser illustren und hochdekorierten Riege sind nun Deafheaven. Schon allein das Albumcover zum aktuellen Werk des Duos aus San Francisco erregt beim trven Metaller Augenkrebs. Liest er dann noch den Titel "Sunbather", hört der Spaß vermutlich ganz auf. Und das ist schade, denn ihm entgeht dann eine ganze hervorragende Platte. Klar kann man sich streiten, ob das hier noch "echter" Metal ist - bei dem, was Deafheaven auffahren, ist diese Diskussion jedoch ziemlich überflüssig.
Denn "Sunbather" ist ein Brett von einem Album: Innovativ, vertrackt, brutal und gleichzeitig unfassbar melodisch. Deafheaven verbindet auf selten gehört Art und Weise die technische Brillanz vieler Metal-Bands mit hymnischen Elementen instrumentalen Post-Rocks und der Verträumtheit von Shoegaze. "Hipster-Metal"-Fans aufgepasst: Das hier ist einer der interessantesten Releases des Jahres.