Mehr Gitarren UND mehr Keyboards? Das klang schon spannend, was die Band im Vorfeld selbst über ihr neues Album gesagt hat. "Der Sound ist voller Energie, Hoffnung und Licht. Wir haben mehr Gitarren als zuvor verwendet und dadurch einen tiefgründigeren Klang entwickelt. Dazu gesellen sich verschiedene Schlagzeug Sounds und mehr Keyboards als bisher."

Sicher, mehr Instrumente heißt nicht mehr Kraft oder gar mehr Qualität. Aber in diesem Fall? Irgendwie schon. Weil Tides From Nebula hier ein so was von gutes Ding abliefern und es erneut mit erschreckender Leichtigkeit schaffen, dass man ihnen verfällt und man sich in ihren Liedern verliert. In diesen wundervollen Postrock-Perlen und instrumentalen Reisen durch die Sinne. Und diese Reisen klingen und wirken hier im Vergleich zu den Vorgängern tatsächlich noch ein wenig intensiver, noch ein bisschen verspielter und auch deshalb und ohne wirklich härter zu sein - auch auf den letzten Platten gab es lautere Momente - einfach kräftiger. Aber ob das nun die Gitarren sind? Die Keyboards? Oder doch einfach die Songs sind? Die Produktion, die Stimmung beim Songwriting oder die gute Luft im eigenen Studio ist? Das werden nun diese Tides From Nebula wissen.

Egal. Gleich mal der Opener "Laughter Of Gods" vereint ein, zwei, drei Songs in einem und macht daraus einen Türsteher, dem man nicht nein danke sagen kann. "Only With Presence" dann ist so etwas wie der Hit der Platte (und völlig zu Recht verfilmt worden, siehe Video-Link unten) und spätestens jetzt ist man (wieder) verliebt. Und verliebt sich im Laufe der nächsten sechs Stücke immer wieder neu. In das bezaubernde, aber mit zwei Gesichtern ausgestattete "Hollow Lights", in das bedrückende und alles andere als rennende "Now Run", das fast zehn Minuten lange "Up From Eden", in dieses Album.