Es ist das dritte Album von Matula und es ist super. Punkt. Aber wie erklärt man "Auf allen Festen"? Wie beschreibt man Matula 2014, ohne die Band dabei zu beleidigen? Vielleicht mit der eigenen Erfahrung, mit den Erlebnissen beim Genuss dieser elf Lieder.

Am Anfang: Überraschung. Matula spielen "Tapete" und das Stück ist ruhig, es ist weich, sanft, es ist eine Ballade. Aber es ist auch wunderschön. Geht das jetzt so weiter? Aus Überraschung wird Spannung, die Neugierde wird größer und Matula nehmen mit dem Titeltrack etwas Fahrt auf. Klingt ein bisschen wie lautere Herrenmagazin. Nur irgendwie besser. Und wird noch besser. "Schwarzweißfotos", ein Hit. Und gibt es den Link zum Video. Später das lärmende "Monstrum", "Der Makler" rumpelt mit 2:25 Minuten am schnellsten durch, ehe "Für ein Leben" mit seiner patzigen Elektro-Eröffnung erneut verwirrt. Und dann gefällt. Wie hier tatsächlich alles gefällt und dem Hörer 36 wunderbare Minuten beschert. 36 Minuten spitze Ohren und 36 Minuten der Versuch, Matula in eine Schublade zu stecken. Am Ende scheitert man, freut sich drüber. Und hört sich das Album noch mal und noch mal und noch mal an.