Auf schwer erklärliche, aber deutlich fühlbare Art und Weise hat Musik, die von Fans - oder zumindest von Musikliebhabern - gemacht wird, immer eine ganz besondere Qualität. So auch in diesem Fall. Hinter dem Projektnamen The Delines versteckt sich eine Art Alt-Country-Supergroup, bestehend aus Vokalistin Amy Boone (The Damnations TX), der Songrwiter/Romancier Willy Vlautin, der Mastermind von Richmond Fontaine voller Begeisterung gleich ein komplettes Konzeptalbum (das in der Stadt Colfax spielt) auf den Leib schrieb, als er deren rauchig-soulige Stimme hörte. Mit dabei sind noch Jenny Conlee von den Decemberists, Tucker Jackson von Minus 5 und Sean Oldham. Das, was Vlautin an Amys Timbre gefiel - eine faszinierende Mischung aus Toughness und Verletzlichkeit -, zeichnet nun auch diese Songsammlung aus, die musikalisch irgendwie an der Schnittstelle zwischen der Portlander Variante des Alt-Country und dem Memphis Soul herumlungert. Wohlgemerkt gibt es hier mehr Pedal Steel als Soul-Grooves, aber Amy Boone bringt diesen Aspekt durchaus zur Geltung. Kurzum: Wer nach gediegenem Songwriting und einer empathischen Präsentation im klassischen Old-School-Sektor sucht, der wird The Delines lieben.