Ob es ein Kompliment ist, wenn man zwei Bands miteinander vergleichen kann, bleibt umstritten. Doch bei The Last Dance drängt sich ein Vergleich geradezu auf. Kaum rotiert "Perfect", ihr jüngstes Werk, im CD-Player, erscheint dem Hörer ein Bild vor dem geistigen Auge. Und zwar das vom Frontmann der Band Jaw, der auf der Bühne nicht nur mit seinem Gesang, sondern auch mit seiner Mimik und Gestik seinem übergroßen Leiden Ausdruck verleiht. Leidend klingt auch Jeff Diehm von The Last Dance. Das mag beim Opener "Parade" noch sehr schön klingen, wird mit der Zeit jedoch schnell langweilig. Nach und nach drängt sich dann beim Hören auch noch immer mehr der Verdacht auf, daß Band und Sänger lieber gegeneinander als miteinander arbeiten würden. Mal ist die Musik schräger als der Gesang, mal wird Jeff Diehm komplett von zu lauten Gitarren übertönt oder die Synthesizer-Melodie paßt überhaupt nicht ins Klangbild. Von einem Wiedererkennungswert kann man bei den Songs auch nicht sprechen. Dafür klingen sie einfach zu einheitlich und auswechselbar. Teilweise wird es dann im Laufe der Platte so schlimm, daß man denkt: "So was habe ich bei einer schlechten und betrunkenen Amateurband schon besser gehört." Einziger Lichtblick: Track 8 - "Lullaby", eine wunderschöne Ballade. Trotzdem fällt das Fazit ehre schlecht für die Band aus: Denn ein guter Song auf der Platte macht noch keinen schlechten Gesamteindruck wett.