Ganz gleich, was Wetter, Freunde und der Rest so machen. Ab heute heißt es: Kopfhörer auf, Frevert hören. Einer von Hamburgs Besten hat eine neue Platte und die muss man hören und der muss man zuhören. Den Geschichten, den Liedern, den vielen wunderschönen Momenten. Besonders denen. Frevert schafft mal wieder das Kunststück, einen durchgehend zu packen und zu beschäftigen. Ohne viel Extravaganz, ohne Bombast, ohne Ballast. Denn (jazzige) Bläser hin, Streicher her, "Paradies der gefälschten Dinge" klingt herrlich reduziert und auf den Punkt. Und dabei niemals langweilig, sondern hochgradig spannend und bei aller Melancholie wunderschön.

Wobei Frevert hier viele Seiten zeigt, viele Sichten und Geschichten erzählt. Über die Liebe mit so wunderbaren Zeilen wie "Du stehst vor der Tür und mein Herz klingelt Sturm" in "Morgen ist egal" oder "Du bist erste Klasse, ich bin zweite" in "Speisewagen". Er singt auch von Christen und Ufos, von Muscheln und Freunden. Und das singt er alles mit seiner Stimme, der man so besonders und besonders auf diesem Album, seinem ersten auf seinem neuen Label Grönland Records, gerne zuhört, und in Songs, die langsam und schneller können, mit Licht und Schatten, die gut und sehr gut sind. Und die man sich alle anhören muss.