Man muß wohl sehr, sehr lange in Wiener Gassen, Grazer Hinterhöfen oder Linzer Kellern suchen, um die aufzutreiben, denen wir eine solch skurrile Ansammlung Kunst zu verdanken haben. Und, bei aller Liebe für das "Andere", nicht wirklich ist man geneigt zu hoffen, daß all dies wirklich je das grelle Licht der wirklichen Welt erblickt. Verschiedenste Baustellen werden begangen: Zappaeske Art-Rock Auswüchse, deren Texte über "Röhrenbusen" sowie Figuren namens "Humpadick und Wuselfreund" ein erweitertes Bewußtsein verlangen, schlagen in der Originalitätsskala noch am weitesten nach oben aus. Auch "Egotrip" gefällt zunächst mit entspannten Elektrosounds, verstört aber schon im nächsten Track durch schlichte Unhörbarkeit. So nutzt halt ein jeder mehr oder minder die Gelegenheit, sein Viertelstündchen Platz zu füllen. Natürlich kann und will man Wien nicht für alle Zeiten mit den chilligen Elaboraten der großen Downbeat-Götter in Verbindung bringen. Ebenso ist es wichtig, einem kreativen Untergrund die Daseinsberechtigung zu gewähren. Dennoch wirken einige der insgesamt 14 Tracks seltsam seelenlos ("Jojo"), von Effekten zugemüllt ("Babyboom") oder schlicht langweilig.