Das ist irgendwie zu schön, um wahr zu sein: Da beschloss die Marburgerin Lisa-Marie Fischer also auf einer Songwriter-Kreuzfahrt, auf der sie die Großen des Genres kennenlernte, Songwriterin zu werden, lief dabei zufällig dem Musiker Mark Evitts über den Weg, der sie - mit seinen Nashviller Kontakten - musikalisch unter seine Fittiche nahm und fürderhin vor Ort produzierte... und am Ende funktionierte das auch noch und hält bis heute. "Holding On" ist bereits ihre dritte Scheibe und hier muss Lisa-Marie irgendwie zeigen, dass sie erwachsen geworden ist (oder noch daran arbeitet).

Das hat sich musikalisch dadurch niedergeschlagen, dass die Tracks weniger naiv und unschuldig erscheinen als auf den vorangegangenen Werken und obendrein auch rockiger ausfallen. Es war ja vielleicht auch vorneherein nicht die beste Idee zu versuchen, Lisa-Marie ganz auf die Country-Schiene abzustellen, auf der sie ihre Laufbahn begann. Denn in den USA muss sie sich dabei mit einer Vielzahl von Konkurrentinnen messen und hierzulande ist Country ja nun mal ein Nischenprodukt für eine ganz bestimmte Klientel. Deswegen könnte es Lisa-Marie mit dem Crossover-Faktor dieses neuen Albums durchaus auch gelingen z.B. die breite Front der Americana-Fans für sich zu gewinnen. Rein musikalisch spräche da jedenfalls nichts dagegen.