Die Londonerin Marika Hackman war bislang tastend auf der Suche nach sich selbst. Bzw. einem geeigneten musikalischen Format. Auf diversen selbst verlegten Tonträgern machte sie zunächst in ihrer Heimat und dann - dank diverser Support Touren z.B. mit Laura Marling - auch bei uns auf sich aufmerksam. "We Slept At Last" ist Marikas offizielles Debütalbum und zeigt eine Künstlerin, der der lineare Storytelling-Ansatz einfach zu wenig ist. Zwar handelt es sich auch bei dieser Künstlerin um eine Vertreterin ihrer Zunft, die in der Tradition britischer Folksängerinnen steht - wie aber viele jüngere Kolleginnen fand sie dabei einen eigenen Weg, ihr Material entsprechend zu präsentieren. Und zwar indem sie mit verschiedenen Ebenen arbeitet, in denen sie Inhalt, Melodie, Struktur, Arrangement und Atmosphäre zu einem vielschichtigen Ganzen verwebt, das zu der eigentlich simplen Basis ihres Material in einem interessanten Widerspruch steht. "We Slept At Last" ist deswegen eine Scheibe der Nuancen, der Feinsinnigkeiten und Zwischentöne. Und dass es Marika eben nicht egal ist, ob ein Song eine Melodie enthält oder nicht, ehrt sie und setzt sie von vielen Kolleginnen mit einem ähnlichen Ansatz ab.