Eine Band, die trotz nicht gerade üppiger Verkaufszahlen bereits seit 10 Jahren besteht, kann stolz auf ihre Ausdauer sein. Denn wer weiß, wie viele Bands der Musikwelt schon entgangen bzw. erspart geblieben sind, weil sie sich mangels Erfolg aufgelöst haben. Zur Feier des Anlasses bringen Stuck Mojo ein Album mit 18 Raritäten der vergangenen Dekade heraus. Nach wirklichen Hits muß man darunter allerdings suchen. Man möchte fast traurig sein, daß gute Ansätze im Gesang manchmal durch platte und klischeehafte Rap-Einlagen zunichte gemacht werden (wie in "Ten Years") und so zu einem Durchschnitts-Song verkommen lassen. Und was der Sinn des sechseinhalb Minuten dauernden "Despite" sein soll, mag man auch nicht so ganz verstehen. In besagtem Stück hält jemand ein flammende Rede vor johlendem und lachenden Publikum, jedoch ist dabei kein Instrument zu hören. Das Ganze mit Humor zu nehmen scheint die beste Lösung zu sein. Besonders dann, wenn sich in bester Nu-Metal Weise beschwörendes Flüstern zu einem Baß gesellt, den man schon von Korn kennt und dazu eine weise grunzende Stimme erklärt "Only The Strong Survive". Jawoll! Zudem versuchen sich Stuck Mojo auch gerne einmal an Pantera- oder Metallica-Riffs, nur hört man den Unterschied dann doch irgendwie...

Daß die Band gerne betont, schon Musik gemacht zu haben, als Fred Durst noch Tätowierer war und all die jüngeren NuMetal-Combos sich als schlechte Coverbands in den Proberäumen ihrer Grundschule abmühten, ist ihr gutes Recht. Aber ob die Welt deshalb ein Best-Of Album nötig hat, wäre damit noch nicht geklärt. Fans sollten sowieso alle übrigen sechs Alben besitzen und ob sich der Aufwand für die Sammler lohnt, sei hier dahingestellt.