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New Order - Music Complete

New Order - Music Complete
Mute/GoodToGo
Format: CD

New Order, wir haben ein Problem. Genauer gesagt zwei. Erstens: New Order sind eine Legende und Legenden haben immer Ärger mit früher, mit ihrer Geschichte. Denn was sie auch machen, ihre Fans vergleichen die neuen Sachen mit den alten. Und finden in der Regel die alten besser. Das ist bei Metallica so, bei Depeche Mode und auch bei New Order. Faith No More sind eine der wenigen Ausnahmen. Zweitens: New Order haben zehn Jahre keine neue Platte gemacht. Warum das so lange gedauert hat, spielt gar keine Rolle. Ihre Fans sind extra-neugierig und erwarten ein Meisterwerk, eine musikalische Offenbarung. Und selbst wenn das passiert, finden viele - siehe Problem 1 - die alten Sachen doch wieder besser. Denn entweder "sind das ja gar nicht mehr New Order". Und wenn sie doch eine Platte wie früher machen, heißt es "Die kopieren sich ja selbst." Was hätten sie also tun können? Ein Hardcore-Club-Album? Oder doch ein 1980er-Revival-Werk? Dancefloor, dunkles Gefrickel oder einfach Pop? So oder so oder so: Arme Legende, arme New Order.

Und doch gute New Order, denn am Ende ist "Music Complete" ein einfach mal gutes, neues Album geworden. Es ist weder musikalische Offenbarung, noch eine Kopie von früher, es ist ein modernes, solides, glattes, wenig spektakuläres, aber jederzeit unterhaltsames Popalbum. Und das war auch genau so geplant. Gitarrist Phil Cunningham dazu: "Die allgemeine Stimmung war: Lasst uns eine Tanzplatte machen. Mehr wurde nicht gesagt." Und Bassist Tom Chapman meint: "Wir wollten zurück zu unseren Wurzeln und eine Elektro-Platte machen. Ich denke, das ist uns gelungen." Ist es. Elektro und Tanzmusik, alles da. Der Opener "Restless", der von Tom Rowlands von den Chemical Brothers produzierte "Singularity" oder "Plastic" zum Beispiel sind recht straighte Synthie-Popsongs zum gepflegten Tanzflur-Besuch, einen Zacken verkopfter und mit einem herrlichen Yello-Touch sowie Gast-Vocals von Elly Jackson von La Roux kommt "Tutti Frutti", mit ein paar Gitarren angereichert kommt "Nothing But A Fool". Aus der Reihe fällt allerdings nur ein Song: "Stray Dog". Hier sprechsingt Iggy Pop über Soundtrack-artige Beats und schroffe Riffs. Und verdammt, das ist super, das ist anders, das ist besonders. Vielleicht hätten New Order mehr davon machen sollen, dann wäre "Music Complete" noch stärker. So ist es nur stark und richtig gut. Aber weder Meisterwerk, noch musikalische Offenbarung.



-Mathias Frank-


Stream: "Plastic"

 
 
 

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