Auch im Americana-Setting kann man eine eigene Identität einbringen und experimentieren - wenn man es denn nur möchte. So, wie Christina Martin auf ihrem fünften Album vormacht. So schien es Christina bislang zu genügen, einfach die bestmöglichen Songs zu schreiben, die dann in angenehm temperierten Folkpop-Settings mit leichtem Country-Einschlag inszeniert wurden. Zusammen mit ihrem Gatten und musikalischen Partner Dale Murray richtete sie nun, auf dem neuen Album, ihr Augenmerk sehr viel stärker auf die Arrangements des neuen Materials. Mit jeder Menge Punch und Druck agieren Martin und Murray in einem ausgefeilten Sound-Setting in den Bereichen zwischen Rock und Pop - ohne die Roots aus den Augen zu verlieren, aber mit deutlich mehr Experimentierfreude. Genau genommen klingen die neuen Songs, die vor griffigen Gitarrenriffs, Hooklines und Refrains nur so strotzen, nach dem, womit Christina Martin musikalisch aufgewachsen ist (Pop und klassischer Rock, wie sie sagt). Wer sich z.B. noch an das erinnern kann, was Pat Benatar zu Beginn ihrer Karriere machte, der hat dann auch eine Ahnung davon, in welche Richtung die "neue" Christina Martin geht.