Höchst erfreulich, wenn sich ein Songschmied wie der Kanadier Andy Shauf bemüht, gegen alle möglichen Restriktionen zu einem eigenen Stil zu finden. Und sei es auch nur, wenn er - wie in diesem Fall - seine souverän inszenierten und selbst instrumentierten Folkpop-Songs mit (für dieses Album neu erlernten) Klarinettenspiel verziert. Aber selbst ohne dieses "Gimmick" überzeugt Shauf auf diesem Werk alleine als Songwriter und sanftmütiger Interpret auf der ganzen Linie. Vielleicht auch deswegen, weil er sich gar nicht die Mühe macht, sich als Americana-Künstler zu versuchen (wie es in Kanada sonst immer noch Usus ist), sondern in seiner ruralen Heimat Sasketchewan zu einem recht eigenen Stil findet, der eher an Harmonie-Jongleure wie den seligen Elliott Smith erinnert und in dem Morbidität eher etwas beruhigendes und versöhnliches hat, als etwas beängstigendes. So kommt es denn auch, dass dieses Album - obwohl nachdenklich und ruhig - keineswegs lamentös oder gar depressiv rüberkommt. Auch daran hat das o.a. Klarinettenspiel einen gewissen Anteil, was zeigt, was man mit einer zündenden Idee so alles erreichen kann.