Zweifelsohne ist der Gospel in der heutigen Musikszene ja eher eine Randerscheinung. Umso schöner, wenn es dann Leute wie Franklin James Fischer aus Atlanta gibt: Fischer ist ein leicht wahnsinniger, unsteter Geist, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Intensität des Gospel mit seinen Mitteln in die Jetztzeit zu transferieren und in einem eigenen Kontext auszuleben. Gut: Ansatzweise haben das, was Fischer und seine zwei Mitstreiter hier veranstalten, auch Nick Cave und Konsorten bereits betrieben - aber nicht in dieser Konsequenz und Intensität. Fischer heult und jault dabei, als sei er von allen Höllenhunden des Universums getrieben, während seine Musiker seine an Intensität kaum zu überbietende Performance mit unheilvollen, schmirgelnden Feedback-Gitarren, elektronischen Beats, hymnischen Höllenchören und schmutzigen Swamp-Grooves unterlegen. Keine Frage: Da quillt der ureigene Voodoo-Blues aus jeder Pore. Freilich: Ob man als Zuhörer unbedingt einer von Fischer zelebrierten Messe beiwohnen möchte, bleibt die Frage - so aus der sicheren Entfernung fasziniert das Ganze aber doch ungemein.