Manchmal kann ein Schritt zurück tatsächlich zugleich ein Schritt nach vorne sein. Wie zum Beispiel im Falle der neuen CD des New Yorker Songwriters Michael Grubbs alias Wakey Wakey. Litt seine letzte Veröffentlichung "Salvation" nämlich noch etwas unter der durch die zahlreichen Kollaborationen bedingten, produktionstechnischen Elephantiasis, so besinnt sich Wakey Wakey auf dem neuen Werk eher wieder auf sich selbst. Auch inhaltlich: Er reflektiert auf den neuen Songs über die Situation des Musikanten in der Jetztzeit und die widrigen Umstände, denen man sich als solcher ausgesetzt sieht. Musikalisch geht es weit weniger aufwendig zu als zuletzt gewohnt: Oft bietet Grubbs eher intime Szenarien, in denen er mit Vocals, Streichern und Piano zu recht kommen muss - was aber der Emotionalität seines Vortrages keinen Abbruch tut und diesen sogar zuweilen noch intensiver wirken lässt als mit großem Aplomb verbrämt. Es sind aber am Ende die wunderhübsch konstruierten Songs und Melodien, die dieses Werk auszeichnen - einfach weil man sich so besser auf den Song und den Künstler konzentrieren kann. Tatsächlich kann also weniger eben auch mehr sein.