Die Anzahl der Studiogäste für Album Nummer Drei von Econoline Crush ist beachtlich. Ob das nun Musiker oder Produzenten sind - sie alle haben ihre Spuren im Sound hinterlassen. Darum klingt "Brand New History" auch vielseitig und nicht derart beliebig wie manch andere Rockband mit Heimat USA oder, was für diese Band gilt, Kanada. Wie der Titel verrät, scheint die Band eine Art Neuanfang wagen zu wollen, indem sie die Einflüssen verschiedener Stile, wie Alternative Rock, Industrial, Elektropop und ja, es muß so gesagt werden, New Metal auf sich wirken läßt. Homogen, beliebig oder berechenbar klingt demnach anderes. Und so fallen einem eine Menge Assoziationen von New Order ("Flamethrower") bis Nine Inch Nails ("My Salvation"), Tool ("Make It Right"), Faith No More ("Go Off"), Sugar Ray ("May I Go") oder Filter ("You Don't Know What It's Like"), ein. Das mag jetzt so aussehen, als sei der Band, die sich nach einer Droge aus einem französischen Roman benannte, der Begriff "Kopierschutz" gänzlich unbekannt, aber sofern Originalität erwünscht, nötig und angebracht ist, gibt es sie auch hier. Dennoch dürfte man, der Eingängigkeit sei es gedankt, mit dem Nachsummen von Refrains und Gitarrenriffs erfolgreicher sein, als eine Art Gerüst oder einen Leitfaden in all dem akustischen Gewusel zu finden. Denn hätte "Brand New History" nicht den ein- oder anderen wirklichen Hit zu bieten, man wüßte eventuell nicht, ob man die Platte nur für ein relativ wahlloses Gebräu aus Sounds halten sollte.