Mit der Weltmusik nehmen es Tristan Böttger und seine Jungs vielleicht ein wenig zu genau, denn nicht nur dass sich die Berliner Multikulti-Truppe, die sich dereinst in der U-Bahn zusammenfand, um gemeinsam zu musizieren, sich mit akzentuierten französischen und portugiesischen Phrasen durchmogelt: Zuweilen wird auch einfach ohne Sprache drauflospalavert. Dazu passt, dass die Musik der Combo zwar ebenfalls ohne "richtige" Sprache auskommt, aufgrund der zahllosen Anspielungen, Querverweise und stilistischer Leihgaben durchaus international verständlich erscheint. Vor allen Dingen lässt sie sich keineswegs in irgend eine Ecke packen.

Der Mix aus Gitarre/Ukulele, Bass, Blasinstrumenten und wirrer All-Over-The-Place Perkussion hat seinen ganz eigenen Reiz und ist - trotz aller weltmusikalischer Anwandlungen - keine Folklore. Freilich auch kein Pop, Jazz, Chanson, Samba, Balkan-Swing oder Canzone. Nein - Il Civetto machen da ihr ganz eigenes Ding, in dem von allem ein bisschen enthalten ist. Insbesondere aus der Berliner Partyszene sind Il Civetto als Live-Act schon lange kaum mehr wegzudenken. Mal sehen, was da noch draus werden könnte.