Als heimliche Supergroup mit Mitgliedern aus Bands wie Twelve Drummers Drumming, den Rainbirds, The Convent oder White Rose Transmission nimmt das deutsch-britisch-holländisch-schweizer Quintett Dead Guitars zweifelsohne eine Ausnahmestellung unter den Rockbands unserer Tage ein. "Shelter" ist nun nach vier Jahren Wartezeit das vierte Album der Band und auch auf diesem zeigt sich die Vorliebe der erfahrenen Musikanten für hymnische, fast bombastische Rock-Riffs und eine düstere Note, mit der sich die Band gerne in die Nähe von Acts wie The Mission, The Sound, The Church, oder The Cure orientiert.

Das Namedropping ist dabei nicht bloß als Referenz zu sehen, denn die Dead Guitars arbeiteten in der Vergangenheit mit Musikern aus allen genannten Bands zusammen. Auf "Shelter" gibt es nun eine Reihe von potentiellen Genre-Hits, bei denen sich Frontmann Carlo van Putten spielfreudig und druckvoll zeigen und dabei auch keineswegs die große Geste scheuen: Was U2 & Co. in Sachen monumental aufgeblasenen Gitarrensounds demonstrieren, das können auch die Dead Guitars - vielleicht sogar mit den besseren Songs. Jedenfalls wird "Shelter" grundsätzlich nie langweilig - auch wenn nicht unbedingt jeder einzelne Track bis an die Grenzen des Machbaren hätte ausgedehnt werden müssen.