Ganz wörtlich darf man den Titel des neuen Albums von Maria Taylor nicht nehmen. Nachdem sich die Gute ein paar Jahre Zeit für ihre Familie genommen hat, findet sich auf dem aktuellen Album der inzwischen in Kalifornien residierenden Songwriterin eine Art Resümee über ihr bisheriges kreatives Leben. Die Sache mit dem nächsten Leben ist dann so zu verstehen, als dass Maria davon ausgeht, dass man durchaus verschiedene Leben erfahren könne - das sind dann die jeweiligen Kapitel, die sich aus den Lebensumständen ergeben. Und indem sie nun alles neu zusammensetzt, ist das Album nun zugleich ein Rückblick, wie auch ein Ausblick auf ein mögliches, neues Kapitel.

Zusammen mit ihren kreativen Freunden und Förderern Nik Freitas, Conor Oberst und Joshua Radin schuf sie nun ein - für ihre Verhältnisse - geradezu heiteres, leichtfüßiges, klassisches Pop-Album. Insbesondere was die Arrangements und die Hinwendung zu melodiösen Pop-Formaten ist dieses Werk nun ein großer Fortschritt in Sachen Maria Taylor-Ästhetik. Im Vergleich zu ihren letzten Werken kommt das alles auch betont gelassen daher (während früher einiges eher konstruiert und bemüht wirkte - wie erinnern uns nur mal an "Lynn Teeter Flowers"). Eines freilich ist "In The Next Life" nicht geworden - nämlich altersweise. Dafür ist Maria Taylor nach wie vor zu neugierig und verspielt - und hat sich somit zumindest einen Teil ihres jugendlichen Leichtsinns bewahrt - und das, obwohl sie dieses Leben ja eigentlich hinter sich gelassen hat. Nun gut: Es geht ja auch um das nächste...