Bereits auf ihren letzten Alben machte Beth Orton deutlich, dass sie eben nicht als die klassische Songwriterin wahrgenommen werden möchte, als die sie - mangels passender Schublade - gerne verkauft wird und obwohl die letzte Tour noch komplett im konventionellen Songwriter-Setting durchgeführt wurde. Das dürfte mit dem Material der neuen CD recht schwierig werden, denn hier widmet sich Beth ihren musikalischen Wurzeln. Damit sind dann nicht ihre Anfänge als Songwriterin gemeint, sondern ihre Arbeit mit Elektronik-Spezialisten wie William Orbit, Andrew Weatherall oder dem Jazz-Spezialisten Kieran Hebden. Nachdem Beth vor einiger Zeit nach Kalifornien umgezogen ist, wurde dieser Schritt wohl überhaupt erst möglich, denn in ihrer neuen Heimat konnte Beth sozusagen ja auch noch mal neu anfangen.

Auf der musikalischen Ebene ist daraus eine rein elektronische Club-Scheibe mit Loops, E-Beats, Drum'n'Bass und R'n'B-Elementen geworden, die Beth dazu nutzt, sich auch als Songwriterin neu zu positionieren, denn natürlich erfordert ein solches Setting ein ganz anderes harmonisches Gefüge als Songs, die auf der akustischen Gitarre vorgetragen werden und auch als Sängerin musste sich Beth Orton hier neu ausrichten. All jene, die von ihren Idolen vor allen Dingen Verlässlichkeit erwarten, seien gewarnt: Hier gibt es keinerlei Kompromisse in Bezug auf Erwartungshaltungen - wohl aber eine bemerkenswerte Konsequenz in Bezug auf die künstlerische Vision.