Den Titel des fünften BOH-Albums hat - dem Vernehmen nach - Ben Bridwells vierjährige Tochter zufällig auf dem Handydisplay ihrer Mutter eingegeben. Das mag man so glauben oder auch nicht: Ein klasse Titel für eine Scheibe, die sich mit den großen Lebensfragen eines gewissermaßen arrivierten Familienvaters beschäftigt, ist das allemal. Die neuen Songs schrieb Bridwell "ganz ohne Druck und Deadline" und formulierte diese dann vor allen Dingen mit der Unterstützung des Produzenten Jason Lytle und seinem Mentor Rick Rubin, der ihm dereinst einen Major-Deal verschafft hatte, aus.

Musikalisch gibt es zu vermelden, dass Bridwell hier die elektronischen Bestandteile, die stets auch ein Bestandteil des BOH-Universums gewesen waren, ziemlich zurückgefahren hat - allerdings kein spezifisches Gegengewicht schuf. Gerade die erste Hälfte der Scheibe kommt so zu Druck- und Deadline-los daher. Allzuoft wirken die flach angelegten Nummern ziellos und uninspiriert - bis Bridwell dann in der zweiten Hälfte kompositorisch mächtig aufholt und nicht nur mit Americana-Versatzstücken sondern auch mit eingängigen Pop-Strukturen hantiert. Für die BOH-Fans dürfte diese Zweiteilung zwischen "uninspiriert" und "brillant" jedenfalls eher ein Problem darstellen.