Vier Frauen. Rotziger Punkrock. Ganz schön lärmig. Aber dabei auch ganz schön gut. Sorry, da muss man an L7 denken. Und verdammt, so ein bisschen wie L7 klingen Like A Motorcycle dann hier und da tatsächlich auch. Ist aber nicht schlimm, ist ein Kompliment.

Die vier Kanadierinnen, neu auf Rookie Records und jetzt Labelmates von Love A, den Spermbirds und The Sigourney Weavers, sind häufig aber noch einen Zacken punkiger, dreckiger, böser, roher, manchmal euphorischer und mehr mit dem großen Gefühl unterwegs. Und obwohl die vier Musikerinnen alle erst Anfang 20 sind, verpacken sie das alles in ein feines Oldschool-Korsett und schroten sich hemmungslos und frei von Trends durch die zehn Songs ihres Debüts. Denn modern ist das Gegenteil von Like A Motorcycle, Like A Motorcycle sind echt und authentisch und echt aufregend, sie sind konsequent und auf den Punkt. Ganz gleich, ob sie rotzige Nummern wie "Hands" oder "Dead Finger" zocken, bei "Nobody Knows" einen Blick ins Stadion werfen oder bei "Into The Night" oder "Great Escape" ein bisschen das Tempo drosseln und den guten Kumpel Pop auf ein Bier in ihre - grüß dich, Klischee - Garage laden. Ist auch stark, können sie auch, passt wunderbar auf dieses wunderbare Album. Live auf dem Reeperbahn Festival 2016. Am Freitag, um 16 Uhr im Kukuun am Spielbudenplatz. Und hoffentlich bald auf großer Tour durch kleine Clubs.