Da möchte man als musikalischer Bildungsbürger gleich "Hurz!" ausrufen. Denn das, was die dänischen Art-Popper und der klassische Komponist Karsten Fundal hier in Kollaboration auf die Beine stellen, ist schlicht die Studioproduktion der im letzten Jahr bühnentechnisch bereits in Szene gesetzten "explorativen Kunst-Oper" "Leaves". Nun kann man sich ja vorstellen, dass ein Projekt zwischen Avantgarde, experimenteller Art-Pop-Musik, moderner Musik, 12-Ton-Klassik, Oper, Operette und Theater nicht eben als Unterhaltungsbonbon ausgelegt ist. Dennoch besticht die Konsequenz, mit der hier selbst die scheinbar notwendigsten Kompromisse in Sachen Rhythmik, Harmonie und Melodie (also kurz allem, was Musik auszeichnet) noch mit den nickeligsten Abstrakta konterkariert, gebrochen und zerwuselt werden müssen. Das alles geschieht indes mit Plan, Logik, Geduld und - nun ja - Humor. Niemand kann Efterklang und Fundal hier vorwerfen, dass einfach mal drauflosprobiert wird. Insofern hat das Ganze etwas von einer Art strenger Eleganz und verfolgt auch eine ganz eigene Ästhetik. Es ist halt hier nur so, dass alles bis an die Grenzen des Erträglichen ausgelotet wird. Das, was Efterklang und Fundal hier einfangen wollen - die Ästhetik des Vergänglichen durch das Sinnbild eines fallenden Blattes -, ist zweifelsohne irgendwie dann auch vorhanden. "Hurz!" halt...