Pavo Pavo ist eine Art-Pop-Band aus Brooklyn, die sich aus Musikern rekrutiert, die sich zuvor in der zweiten Reihe bei Projekten aus dem Avantgarde-Sektor die Hörner abgestoßen haben. Da man sich für einen grundsätzlich poppigen Ansatz entschieden hat, der sich um vielschichtig instrumentierte Arrangements und kunstvoll gestaffelte Harmoniegesänge rankt, liegt ein Blick in Richtung Beach Boys natürlich nahe (zumal Pavo Pavo alles vermeiden, was auch nur ansatzweise hip oder modern klingen könnte). Da indes auch Damen gesanglich beteiligt sind und auch soulige Töne mit eingeschlossen werden und eine Westcoast-Mentalität bei einer dezidierten Eastcost-Band (zumal einer aus dem sowieso abgehobenen Brooklyn) natürlich ausgeschlossen werden kann, sind die Parallelen am Ende aber überschaubar.

Experimentell und psychedelisch hingegen machen Pavo Pavo Brian Wilson den Platz im Sandkasten schon mächtig streitig. Das bedeutet: Neben einer gewissen musikalischen Aufgeschlossenheit und Toleranz brauchen Pavo Pavo-Zuhörer vor allen Dingen auch eine Portion Geduld, um sich durch das zum Teil verwirrende musikalische Angebot zu wühlen. Das hat aber auch Vorteile, denn mit diesem Debüt gelingt Pavo Pavo tatsächlich mal wieder eine Scheibe, mit der sich der potentielle Fan über einen langen Zeitraum lohnend auseinandersetzten kann.