Erstmal die Fakten. Die Namen. Dreamcar bestehen aus Sänger Davey Havok (AFI) sowie den No Doubt-Mitgliedern Tony Kanal (Bass), Tom Dumont (Gitarre) und Adrian Young (Schlagzeug). Schon mal spannend. Aber im Grunde nichts für Hardcore-Fans von AFI und nichts für Leute, noch heute No Doubt abfeiern. Denn Rock N Roll? Punkrock? Wenigstens Indie irgendwie? Ach nein, damit haben Dreamcar nichts zu tun. Was nichts daran ändert, dass dieses Album kurz vor überragend großartig ist. Denn Pop geht grad nicht besser. "Dreamcar" ist sogar ultra-poppig, dazu hochgradig kitschig, verliebt in die 1980er, in diesen komplett hängengeblieben und trotzdem kein Retro-Aufguss, sondern ein aufregendes, mitreißendes, wunderbares Etwas, ein Sammelsurium an Hits und Hymnen.

"Einige der bedeutsamsten musikalischen Momente in meinem Leben bescherten mir die ersten Kassetten, die ich mir selbst kaufte, von Duran Duran und Culture Club", erinnert sich Davey Havok und genau das ist es, was die Band hier wieder zum Leben erweckt. New Romantic, Synthie-Pop (Alter: "Ever Lonely", diese Beats) und 80er Wave. Und das alles gemischt mit der dezent morbiden Schönheit von AFI (ja, das schon, logisch, Havok halt...), mit Kraft und Pathos, mit songwriterischer Großartigkeit. Das Resultat sind zwölf superfeine Lieder, angefangen beim schnellen "After In Confess" über die erste Single "Kill For Candy" und das persönliche Album-Highlight "Born To Lie" (siehe Links unten) über die zwischenzeitlich etwas ruhigeren "The Preferred" und "Slip On The Moon" bis zum abschließenden "Show Me Mercy" mit diesen herrlichen 80er Drums. Oder anders: Nur Hits. HITS.