Das, was das Abenteuerspielplatz-Pop-Duo Lola Marsh auszeichnet, ist vor allen Dingen der Umstand, dass es aus Tel Aviv stammt. Heraushören kann man das allerdings nicht wirklich, denn Yael Shoshana Cohen und Gil Landau nutzen die nervöse Energie ihrer Heimatstadt lediglich dafür, ihre vielseitig zwischen New-Wave-Ästhetik, modernem Do-It-Yourself-Pop, glanzvoller Grandezza und intimer Folkseligkeit angesiedelten Elaborate mit viel Liebe zum Detail betont abwechslungsreich zu gestalten - nicht aber um irgendwelche Spannungen zu erzeugen. Politische Botschaften, urbane Sounds oder laute Töne sucht man hier jedenfalls vergebens. Dafür gibt es wunderschöne Melodien, eine gewisse melancholische Opulenz und eine überhaupt nicht sentimentale, romantisch motivierte, klangliche Friedfertigkeit zu bewundern. Und dabei kommt das Ganze so catchy und raffiniert daher, dass es (vielleicht auch wegen der stimmlichen Ähnlichkeit Yaels) am Ende so klingt, als habe Lana Del Rey mal wieder ein gutes Album gemacht - nur mit besserem Songmaterial. Live demonstrierte das Duo seine Fähigkeiten bereits auf Showcases, Festivals oder Support von Annenmaykantereit. Es steht also zu erwarten, dass dieses Album ein gewisses Erfolgspotential birgt.