Das neue Werk von Selima Taibi alias Mogli ist zugleich auch eine Art Soundtrack. Anders als bei dem Projekt "Pedal The World" ihres Partners Felix Stark ging es bei "Expedition Happiness" allerdings in eigener Regie der Frankfurterin kreuz und quer durch die USA. Somit handelt es sich bei dem Album "Wanderer" nun um ein subjektives USA-Porträt. Wer nun allerdings musikalische Referenzen oder gar politische Kommentare erwartet, der sieht sich (angenehm?) enttäuscht, denn musikalisch bleibt sich Mogli durchaus treu. Es ergo also melancholisch verträumten Piano-Pop, der zuweilen mit sachten Rock-Elementen, elektronischen Effekten oder orchestralen Soundpartituren angereichert ist. Die Soundtrack-Ästhetik bleibt dabei durch die raumgreifende Atmosphäre und den sanften Flow der Songs gewahrt. Zweifelsfrei funktioniert dieses Album auch ganz ohne Bilder, ist aber sicherlich mit diesen noch effektiver. Ein kleines Luxus-Manko gibt es indes noch zu vermerken: Das Werk ist ein wenig lang geraten und die Reihenfolge der Tracks ist (rein was die Dramaturgie betrifft) nicht so glücklich gewählt, da die Songs zum Ende hin immer unkonkreter und ambientmäßig werden.