Was ist das nur mit diesen Irischen Superstars? Da kämpfen sie mit Celine Dion um die Nummer Eins der heimischen Charts, aber so richtig erfolgreich sind sie scheinbar erst, wenn sie von Boygroups entdeckt werden. So geschehen mit Kieran Goss (laut eigener Erzählung) und jetzt auch Paul Brady. Auf "World" befindet sich eine Kollaboration mit Boyzone's Ronan Keating. Nun ja, auch solche mit Carole King und Will Jennings und Vicky Peterson von den Continental Driftes. Überhaupt geht es um Kollaborationen auf diesem 756. Album des rührigen Iren. Das hat dem ansonten etwas zu beliebig daherkomponierenden Mann offensichtlich gut getan. So kommt ein bißchen Leben in sein mainstreamiges Gesamtgefüge. Dennoch: Wer's schroff und hakelig mag, wird auch mit diesem Oeuvre nicht glücklich. Brady ist und bleibt Perfektionist mit der Sucht nach Nuancen. Diese sind zuweilen so nuanciert, daß sie glatt in der glatten Produktion untergehen. Doch genug gemosert. "World" ist sicherlich kein schlechtes Album. Stellenweise unzumutbar vielleicht, aber gewiß nicht schlecht (wegen der Nuancen). Und die Boyzone Nummer ist grotesk aufgeblasener Hefe-Pop mit eingebautem Sonnenuntergang. Das muß ja fast erfolgreich sein. Nicht nur in Irland.