In erster Linie ist er der Sänger von Boysetsfire. Doch Nathan Gray ist mehr. Rastlos zum Beispiel, übereifrig, kreativ, neugierig, immer auf der Suche nach neuen Spielfeldern. In einer BSF-Pause gründete er das Solo-Projekt The Casting Out, aus dem schnell eine Band wurde. Mit seinem Sohnemann gründete er die Hardcore-Band I Am Heresy, mit Daniel E. Smith machte er erst ein Album als Nathan Gray, schnell wurde das Nathan Gray Collective daraus. Jetzt aber, im Alter von 45 Jahren, nach fast 25 Jahren Boysetzfire, veröffentlicht Nathan Gray seine erste, eine echte Solo-Platte. Wobei auch das eigentlich nicht ganz stimmt.

Denn neben eigenen Liedern, neuen Liedern, zockt er hier auch "Across Five Years" von Boysetsfire und mit "Alone", dem wahrlich hymnischen "Quixote's Last Ride" und "Ebbing Of The Tide" gleich drei The Casting Out-Songs. Sicher, auch das sind seine Lieder. Aber gefühlt eben nicht nur seine... jedenfalls nicht mehr...

Am Ende sind zwölf Songs auf dem Album und die spielt und singt Nathan Gray. Gitarre und Stimme, Klavier, manches sehr reduziert, sehr intim, manchmal aber auch mit ein bisschen mehr, mit Streichern, verstärkter Gitarre. Und auch dann ziemlich gut, denn das ist klar, hier singt ein begnadeter Sänger, ein toller Musiker, großartiger Songwriter und vor allem ein Sänger einer Hardcore-Band, der zu keiner Sekunde auf Chuck Ragan oder Dave Hause macht. Sondern immer Nathan Gray ist. Düster, bedrückend, melancholisch, fast schon kalt und trotzdem voller Wärme. Falsch machen kann man mit "Feral Hymns" nichts. Schon ein ziemlich starkes Stück! Dieses SOLO-Album.