Zugegeben: Scheiben in dieser Art gibt es wie Sand am Meer. Es geht schließlich um sympathisch torkelnden Indie-Schrammel-New-Wave-Dream-Pop, wie er insbesondere in den USA in jeder Musikantengeneration fröhliche Urstände feiert. Freilich kommen die Orielles nicht aus den USA, sondern aus Halifax, Kanada, und beackern das Genre mit einer unbedarften Fröhlichkeit in einer Weise, die schlicht Begeisterung auslöst. Das Trio besteht dabei aus den Schwestern Sidonie B und Esmé Dee Hand Halford, die zusammen mit ihrem Kumpel Henry Carlyle Wade beschlossen haben, die Musikszene nach ihrem Gusto aufzumischen. Dabei ist den jugendlichen Protagonisten offensichtlich klar, dass es auf der einen Seite in ihrem Setting nicht viel Neues zu entdecken geben kann - aber andererseits die Altvorderen auch nicht das Maß aller Dinge sein können. Ergo ist das Ergebnis ein Mix aus 90s Sounds (weiter mag sich das Trio nicht zurückbemühen), der mit einer jugendlichen Neugier nach einer eigenen Identität durchsucht wird - was am Ende dann zu einigen echten Hits führt, die insbesondere durch die Spielfreude und unbändige Begeisterung für's eigene Tun des Trios befeuert wird. Natürlich ist das alles nicht neu und überraschend - aber immerhin unterhaltsam und mitreißend. Das lässt sich nun wirklich nicht von allen Elaboraten aus dieser Ecke sagen.