Das neue Werk könnte fast so etwas wie ein Rückzug auf Raten interpretiert werden. Nicht als Kritik, sondern in der Art wie sich Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac nach den unglücklichen Ausflügen in die Mainstream-Pop-Gefilder des vorletzten Albums "Year Of The Horse" nach einem Zwischenschritt mit dem letzten Werk "The Knight Sessions" nun wieder ganz auf die organische Basis der Vergangenheit setzen und das neue Material nun wieder mit den handwerklichen Tugenden ihrer Anfangsjahre versehen. Dieses tun sie freilich im Sinne des Titels "Everything's Shifting" - alles verschiebt sich - und wiederholen Vergangenes nicht einfach, sondern blicken durchaus auch in die Zukunft: Auf dem neuen Werk gibt es ausschließlich neue Songs und musikalisch hat man sich - mit den Produzenten Hill Kourkoutis und Daniel Ledwell (die auch als Musiker tätig waren) - einem konsequenten, organischen Sounddesign verschrieben. Die früher allgegenwärtige Geige Liass kommt nur noch punktuell zur Anwendung - dafür gibt es Streicherarrangements, Country-Vibes mit Steel- und Twang-Gitarre, weniger Folk als früher, dafür aber ein (nun nicht mehr aufgesetzt wirkendes) Pop-Appeal zum Ausgleich. Kurzum: Das geht nun alles wieder in die richtige Richtung und macht durchaus Sinn.