Malik Djoudi kommt aus der Provinzstadt Poitiers und hat wohl deswegen mit den aktuellen Sounds der französischen Hauptstadt wenig am Hut. Nachdem er 2017 - inspiriert durch eine Reise in die vietnamesische Heimat seiner Mutter - sein Debütalbum "Un" praktisch im Alleingang erstellt hatte, arbeitete er für das neue Werk mit Produzent Ash Workman (Christine & The Queens) und Amaury Ranger (François & The Atlas Mountain) zusammen um seine Songs neu auszurichten. Dabei verfiel er auf die Idee, sich an angelsächsischen Sounds zu orientieren. Das interessante dabei ist, dass sich Djoudi als Medium eine Art speziellen, spröden und atmosphärischen E-Pop ausgesucht hat, dem er die Texte mit seiner charakteristischen Tenor-Stimme sozusagen einflüstert. Der musikalische Fokus ging aufgrund dieser Vorgehensweise weg vom poppigen, chansonesquen Stil des Debüts hin zu einem R'n'B-inspirierten, atmosphärischen Club-Sound - der freilich alleine immer wieder dadurch aufhorchen lässt, dass Djoudi eben französisch singt. "Tempéraments" ist freilich dabei ein eher irritierender Titel, denn Djoudis Stil ist eher dezidiert cool als heißblütig temperamentvoll. Ins Schwitzen kommt da jedenfalls so schnell niemand.