Bereits seit einigen Jahren geistert Filippo Bonamici alias Fil Bo Riva durch die Musikwelt und erfreut sich dabei insbesondere als mitreißender, sympathischer Live-Performer einer stetig zunehmenden Beliebtheit. Dass Fil Bo Riva dabei offensichtlich nicht der YouTube-Generation angehört, sondern als ernsthafter Musiker Wert auf sein musikalisches Handwerk legt, wird schon alleine dadurch deutlich, dass er seine erste EP bereits vor zwei Jahren herausbrachte - dann aber die Zeit nutzte, an seinem Debüt-Album so lange herumzuwerkeln, bis auch alles passte.

Das Ergebnis ist ein bemerkenswert ambitioniertes Gesamtkunstwerk, mit dem sich Filippo als wagemutiger Komponist, Arrangeur und Performer outet, der sich auf der einen Seite stilistisch zwar in keiner Weise einschränken möchte - sich aber auf der anderen Seite bewusst gegen angelsächsische Konventionen abgrenzt und zudem seinen multikulturellen Background einbindet und dazu nutzt, ein eigenständiges, vielschichtiges europäisches (und teilweise mutlinigual vorgetragenes) Indie-Pop-Album zu inszenieren - allerdings eines ohne folkloristischen Touch, wie zu befürchten gewesen wäre. Unterstützen ließ er sich dabei von seinen Bandkollegen Felix A. Remm und Robert Stephenson, mit denen er ein betont organisches, spielfreudiges Klangbild entwarf, das seinen großen musikalischen Ideen viel Raum zur Entfaltung gibt.