Bereits lange bevor er seine Laufbahn als Solo-Künstler begann, hatte Glen Hansard insgeheim der Rockmusik abgeschworen (selbst jener der gemäßigteren Variante, die er gelegentlich mit seiner Band The Frames zelebrierte). Das führte - zumindest bei seinen ersten drei Alben - dazu, dass diese so transzendent, relaxed und laid back daherkamen, dass der Meister selbst dabei manchmal wegzuschweben drohte. Dass er die Inbrunst als solche aber durchaus noch als Bestandteil seiner Ausdrucksmöglichkeiten schätzt, demonstrierte er bei seinen Live-Shows, bei denen er sich zuweilen durchaus noch in die Extase zu steigern verstand. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, diese Energie auch auf seinen Tonträgern irgendwie sinnstiftend einsetzen zu können, verfolgte er mit der Zeit einen souligen, orchestralen Ansatz, den er auch auf "This Wild Willing" demonstriert.

Freilich bleibt es nicht bei einer Variation dieses Themas. Hinzu kamen dieses Mal weltmusikalische Anwandlungen in Form orientalisch anmutender Harmoniefolgen und Rhythmen, die wohl den klassischen iranischen Musikern Koshhravesh Brothers zuzueignen sind, die Hansard ebenso als Gäste beteiligte, wie die irischen Elektronik-Spezialisten Deasy und Dunk Murphy von Sunken Foal, die seinen Songs insbesondere in athmosphärischer Hinsicht unter die Arme griffen. Tatsächlich ist es dann der experimentelle Wagemut, mit dem Hansard diesen Gästen größtmöglichen Freiraum einräumt, der das vierte Album von den drei vorhergehenden abhebt und Hansards Songs so in eine interessante neue Richtung führt. Rockmusik ist das freilich wieder keine - aber die Scheibe ist deutlich abwechslungsreicher, interessanter und weniger selbstgefällig geraten als die drei Vorgänger-Werke.