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Tonträger-Review
 
Incubus - Morning View

Incubus - Morning View
Epic/Sony Music
Format: CD

Mit dem dritten Volle-Länge-Album kann eine Band vieles falsch machen. Oder auch vieles richtig. Letzteres haben Incubus fast selbstverständlich fertig gebracht. Mit "Morning View" hat das etwas unscharfe Bild von einer durchschnittlichen Crossover-lastigen Combo, das zwar durch das großartige "Drive" schon klarer wurde, endgültig Form angenommen. Der überaus passende Opener "Nice To Know You" erklärt auf seine positive, lebensbejahende Weise das, was das Album auszudrücken scheint: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen und sicherlich nicht immer greifbar, doch in diesem Fall meistens einfach schrecklich schön. Mit Gedanken wie "I've had enough of the world / and its people's mindless games" (aus "Pardon Me" vom Vorgänger "Make Yourself") scheinen Incubus abgeschlossen zu haben. Nicht nur das unterscheidet sie von den Bands, die ewig in die selbe Kerbe namens Wut schlagen. Nun ist es nicht schwer, die sonnigen Seiten des Lebens zu vertonen, wenn man wie die fünf Herren in einer Villa am Pazifik aufnehmen und komponieren darf. Trotzdem erlebt man auch in einer solchen Lage Dinge wie Sehnsucht, die sich in Sänger Brandon Boyds Texten widerspiegeln, diese dabei aber nicht resigniert erscheinen zu lassen. So wird in der Single "Wish You Were Here" ein Tag am Meer zu einer Lebensphilosophie, bei der der Moment zählt und nicht die Gesamtheit. Diese Idee läßt sich allerdings nur teilweise auf das Album übertragen: Hier stimmt der Augenblick genauso wie das Gesamtbild, weil der schwierige Pfad zwischen vielseitig und unausgeglichen sicher beschritten wird. Die 13 Songs fließen förmlich in den Raum. Der dichte Strom wird weder durch plätschernde Balladen noch durch Rhythmus betonte Rocknummern ins Stocken gebracht. Ein dynamischer Wechsel zwischen Ruhe und lebendiger Energie verbindet sich mit sphärischen Intros, dezenten Scratches und interessanten Samples, wie das Quaken von Fröschen. Das macht diese Platte zu einer eigenständigen. Beim groovigen "Are You In?" wandert zwar der ein- oder andere Gedanke noch in Richtung der Red Hot Chili Peppers, doch im Grunde dürften Incubus das geschafft haben, was jede ernst zu nehmende Band erreichen will: Sie muß sich nur noch an ihren eigenen Maßstäben messen lassen.


-Laura Scheiter-



 
 
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