Von Anfang an machte Marika Hackman deutlich, dass sie vom Erfüllen von Erwartungshaltungen oder gar einem bestimmten musikalischen Stil nicht so viel hält. War ihr erstes Album noch eine eher typische Singer/Songwriter-Angelegenheit, überraschte sie auf dem zweiten als potentielle Rock-Queen und nun, auf dem dritten Werk, driftet sie ungezwungen in eine poppige Richtung. Nicht dass Marika dabei eine Pop-Scheibe machen wollte - aber die vergleichsweise lange Zeit, die sie im Studio verbrachte, ermunterte sie dazu, mit elektronischen Sounds und poppigen Produktionstricks zu experimentieren - und dabei gleichzeitig auf spielerische Art mit entsprechenden Klischees zu hantieren, die sie dann teilweise gleich wieder auf den Kopf stellte.

Inhaltlich entblättert sich Marika in etwa in der Art, wie das Cover zeigt (das in seiner Klarheit eine Hommage an die niederländische Portraitfotografin Rineke Dijkstra sein soll), und schrieb eine Songsammlung, die sich vor allen Dingen mit ihr selbst beschäftigt - und mit allen möglichen Spielarten des Sex. Offenherziger und unverblümter zeigte sich Marika Hackman bisher jedenfalls nie. Auch die Trennung von ihrer Ex - Amber Bain alias The Japanese House - thematisierte sie in dem retrospektiven "The One" (während Amber das mit ihrem Song "Marika Is Sleeping" aus ihrer Sicht bereits getan hatte). Dass sich das alles am Ende schlüssig und folgerichtig zusammenfügt - ganz so, als habe Marika nie etwas anderes gemacht -, spricht dann für ihr Geschick als Songwriterin, die sich eben von Konventionen, Spielregeln und dem, was man von ihr erwartet, nicht wesentlich beeinflussen lässt.