Sicherlich ist der Piano-Pop nicht gerade eines der angesagtesten, hipsten Genres unserer Tage. Und vielleicht ist es gerade deswegen interessant, dass sich Emma Frank - auf ihre Weise - mit Hingabe diesem Thema widmet. Wohlgemerkt geht es hier nicht darum, Jazz und Folk zusammenzuführen, sondern um das Erzählen von Geschichten - darunter eigene, fremde (Wilcos "Either Time") und sogar solche ohne Worte ("Dream Team") und so zu einer Art Standortbestimmung zu finden. Auch musikalischer Natur: Ohne sich direkt an klassischen Vorbildern wie Carole King oder Carly Simon zu orientieren und auch ohne direkten Bezug zur Montrealer Artpop-Szene, der Emma Frank lange Zeit angehörte, navigiert Emma Frank hier auf einem eigenen Weg - auf dem auch ihre Jazz-Roots Spuren hinterlassen haben. Am Effektivsten ist das immer dann, wenn Emma ganz ohne große Geste auskommt, wie in "Come Back" einzig die Melodie für sich sprechen lässt oder in "Before You Go Away" den Kern des Songs entblößt. In diesem Sinne ist ihr zweifelsohne eine zeitlose, klassische Arbeit gelungen.