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Lana Del Rey - Norman Fucking Rockwell!

Lana Del Rey - Norman Fucking Rockwell!
Vertigo
Format: LP

Unter "seriösen" Musikfreunden hatte Lana Del Rey stets einen ziemlich schweren Stand - einfach deswegen, weil sie mit ihrem Debüt-Album unter ihrem Künstlernamen einen immensen Erfolg als Mainstream-Künstlerin einfuhr. Dass sie auf der musikalischen Seite seither nach einer eigenen Linie suchte, ging im Folgenden dann fast schon unter, da sie stets an den Hits des Albums wie "Video Games" oder "Summertime Sadness" gemessen wurde. Es hätte dann zu denken geben können, dass die Sounds jenes Debütalbums im Folgenden keine Rolle mehr spielten und sich Lana an so unterschiedlichen Sachen wie klassischem Torch-Song-Pop, Indie-Rock, Lounge-Musik, desolatem Trip-Hop und orchestralem Mystic-Blues versuchte (und mehr oder minder scheiterte, da das Songwriting nie mit der musikalischen Experimentierlust mithalten konnte). Lediglich die Themen ihrer Songs - Breakup-Songs im unwirklich anmutendem David-Lynch-Noir-Setting, die mit einer ganz spezifischen Del Rey-Lingo vorgetragen wurden - blieben stets gleich.

Auf dem neuen Werk "Norman Fucking Rockwell!" scheint sie nun endlich eine Balance gefunden zu haben. Es gibt zuweilen episch ausartende Noir-Balladen, die mal mit jazziger Laszivität, mal mit düsterer Verspieltheit und mal mit echter musikalischer Neugier dargeboten werden. Dabei sprengt die Gute zuweilen das Songformat gehörig (das vorab als Single veröffentlichte "Venice Bitch" kommt auf er LP - mitten im Geschehen - als psychedelischer Blindflug von fast zehn Minuten Spielzeit daher) und widmet sich stimmungsmäßig ganz der melancholischen Ennui. Gelegentlich kommen auch die Pop-Aspekte wieder ins Spiel - allerdings zuweilen wie bei dem auf Gershwins "Summertime" basierende Sublimes-Cover "Doin' Time" mit einer dann schon wieder selbstironischen Note. Keine Frage: Mit sich selbst ist Lana Del Rey nun wirklich im Reinen. Zeit also, das Ganze - trotz des Erfolges - auch mal wieder mit musikalischer Aufmerksamkeit zu bedenken.


-Ullrich Maurer-


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