Immerhin 40 Jahre ist es nun her, seit John Watts mit seiner Band Fischer-Z und Songs wie "Marliese" oder "The Worker" und später "Berlin" im damals aufkeimenden noch "New Wave" geheißenen Post-Punk Genre für Akzente sorgte. Seit er Fischer-Z 1987 zum ersten Mal auflöste, hat Watts das Thema aber nie so ganz losgelassen - und da sich seine Solo-Scheiben sowieso nicht grundsätzlich von dem unterschieden, was er mit Fischer-Z im Sinn hatte, belebte er den Band-Gedanken immer mal wieder - so auch für das nun vorlegende Album "Swimming In Thunderstorms". Als Songwriter hat sich Watts nie von seinen klassischen britischen Blue-Collar-Roots gelöst und gilt auch heute noch als Meister des Kitchen-Sink-Dramas mit politischen Untertönen und unverhohlener US-Kritik in der Tradition eines Ray Davies. Und stimmlich hat sich Watts eigentlich auch nicht wesentlich verändert - auch wenn er heutzutage weniger auf den damals charakteristischen Tenor-Gesang setzt. Sogar die musikalischen Fischer-Z-Trademarks finden sich auf dem neuen Werk: Ein Mix aus organischen New-Wave-Sounds, Rock-Gitarren und Reggae-Andeutungen (Fischer-Z hatten die Ehre, Bob Marley auf seiner letzten Tour zu supporten). Einige knackige potentielle Hits runden das Programm ab. Auch wenn das heutzutage nun nicht mehr so zeitgemäß und hip klingt wie in den 70ern, als Watts das Projekt lostrat - aber eine solide New Wave Pop-Scheibe ist ihm hier dennoch gelungen.