Nur wenige Monate nach dem Debüt erscheint bereits der Nachfolger einer kleinen, feinen House-Compilation, die sich deutlich jenseits der ausgetretenen Tanzflure ihre Wege sucht. Nicht nur zappeln sondern hier und da sogar hinhören erwünscht - ungewöhnlich oder zumindest nicht an der Tagesordnung in "Deepest Germany". Erfreulich anders schon der extrem zurückgelehnte jazzige 8-Minuten-Auftakt. Brand New Heavies meet Chrystal Waters. Die folgende Saxophon und Flöten-Melange ("Invitation To...") erinnert entspannt an unaufgeregte Gemüter wie die Franzosen St. Germain und erst nach einem guten Viertel des bis an den (zeitlichen) Rand vollgepackten Silberlings wird ein wenig mehr Fahrt aufgenommen und im fluffigen, tief ausholenden "Alone Again" der Compost-Aushängeschlilder Fauna Flash weitergeschwebt. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Auch hier wird natürlich mit denselben Zutaten gekocht, wie woanders auch. Funk, Soul, Jazz, ein wenig Flair vom Zuckerhut und die richtig abgestimmte Portion Disco anbei. Was diese Zusammenstellung ein wenig anders macht, ist zum einen die Tatsache, daß die Tracks nicht im Endlos-Mix vorliegen. Zum anderen der Umstand, daß hier auf Vielschichtigkeit und Abwechslung gesetzt und sich nicht dem Diktat der Angepassten unterworfen wird.