Wer genau Will Archer (a.k.a. Slime) nun genau ist, wird durch dieses zweite eigene Album - und das erste unter dem feminisierten Moniker Wilma Archer - natürlich überhaupt nicht deutlich. Archer thematisiert hier die Notwendigkeit, Kreise schließen zu müssen oder sollen, Gegensätze auszuloten und die Dualität des Erlebten ergründen zu wollen. Musikalisch bemüht der Multiinstrumentalist aus Newcastle ein organisches, orchestral anmutendes, avantgardistisches Soundtrack-Setting, in dem sich Spuren der Jazzszene seiner Heimatstadt, psychedelische Referenzen, klassische Kompositionstechniken, avantgardistische Klangmalereien, chorale Noir-Pop-Arrangements und R'n'B-Setting sozusagen die musikalische Klinke in die Hand geben. Da Archer sich nicht als Sänger sieht, bemüht er eine Reihe von Gast-Vokalisten wie sie gegensätzlicher nicht sein können: Rapper MF Doom etwa, Sam Herring von den Future Islands, Soul-Sängerin Laura Groves und nicht zuletzt Sudan Archives. Dass Archer ganze fünf Jahre brauchte, um dieses dieses monumentale Werk im Patchwork-Verfahren zusammen basteln zu können, ist ohne weiteres nachzuvollziehen. Fast schon eigenartig, dass dieses vielschichtige Werk dennoch wirkt wie aus einem Guss.