Schon seit einiger Zeit bemüht sich das Label Warner Music, die Country Musik hierzulande wieder aktuell und populär zu machen. Dazu gehört auch, dass der gesamte Katalog von Warner Nashville bei uns auf den Markt geworfen wird. Und dabei geht es weniger um jene Art von Country Musik, nach der vielleicht die Liebhaber jener Musikgattung suchen würden, sondern um das, was unter dem Country-Label in den USA erfolgreich ist. Vornehmlich geht es dabei um ordentlich produzierten Mainstream-Pop, in dem Country-Elemente eigentlich nur noch in homöopathischen Dosen herumschwirren. Zu Acts, die sich in dieser lukrativen Nische eingerichtet haben, zählt auch Ashley McBryde.
Das neue Album "Never Will" geht dabei allerdings weniger in eine Pop-orientierte Richtung, sondern wartet mit einer Art druckvoller, Power-Pop-Variante auf. In Tracks wie dem Opener "Hang In There Girl" oder "Martha Divine" dominieren dann recht heftige Rock-Gitarren und auch die Rhythmik geht öfter eher in Richtung Rock. Balladeske Songs wie "Sparrow" geraten dann regelmäßig zu regelgerechten Powerballaden. Das eigentliche Anliegen von Country-Musik - das Geschichten Erzählen nämlich - geht in einem solchen Setting natürlich unweigerlich unter; obwohl Ashley McBryde so etwas natürlich auch beherrscht, wie das in konventioneller aufgebauten, puristischen Tracks wie "Velvet Red" deutlich wird.