Ach kommt, was soll das? Das Ding war doch durch, die Band nach 13 Jahren ohne Album am Ende. Echt mal, Jungs, war schön, belassen wir es dabei. Und dann kommen Sparta und damit Sänger Jim Ward (Ex-At The Drive-In) und sein Mitgründer Matt Miller mit "Trust The River" um die Ecke. Neues Album, zehn neue Songs, sofort ist alles anders, kein tschüss, sondern nur: Kommt her, lasst euch umarmen, die Liebe ist noch warm. Mehr so: heiß. Es brodelt. Sehr.

Ward hat es schon immer gewusst. Er sagt: "Mir war immer wichtig, eine Band nie wirklich aufzulösen. Denn wenn man sich meine Karriere anguckt, war die immer nur von vielen 'On-Off-Projekten' bestimmt. So sehr ich es in der Hand habe, versuche ich keine Permanenz in meinem Leben zu haben." Er: Fuchs. Ich: Fan. Auch von diesem Album. Das hat mit ganz früher, mit "Wiretap Scars" rein musikalisch nicht mehr so viel gemein, ist aber trotzdem und auch mit weniger Wucht und mit weniger Post-Hardcore und dafür mehr Rockmusik, mehr "Threes", mehr alter Herren inside ebenso schön, ebenso spannend, ebenso berührend. Was nicht heißt, dass Sparta hier nicht mal Dampf ablassen, ein Song wie "Cat Stream" kommt mit gesunder Punkrock-Tempomatik daher, "Graveyard Luck" ist bei aller eingängiger Wunderbarkeit durchaus schroff und auch "No One Can Be Nowhere" am Ende ist ein ziemlicher Brecher. Aber es gibt eben auch die anderen Lieder, die Lieder mit Klavier ("Dead End Signs") und die Lieder, die tatsächlich ein wenig Leonard Cohen erinnern ("Spirit Away"), bei anderen denkt man vielleicht an Bruce Springsteen oder auch, ja, U2 ("Believe"), wieder andere sind verspielte, atmosphärische (Post-)Alternativerock-Songs ("Empty Houses"), immer aber spürt man: Liebe. Liebe für die Musik, das Album, die Band. Sparta. Was ist das schön! Echt mal.