Es gibt also doch ein leben nach Grant-Lee Buffalo. Im Prinzip macht Phillips dort weiter, wo er mit "Jubilee" aufgehört hatte - nur anders. Nach dem üblichen Trouble mit der Major-Company nahm er sich eine längere Auszeit, um sich in Ruhe auf das neue Projekt vorzubereiten. Die Songs von GLB bewegten sich ja schon länger stetig weg vom reinen Americana-Sound. Auf dieser Scheibe versucht GL gar nicht mehr, wie ein Westerner zu klingen. Wie Brian Wilson kumuliert er so lange Instrumente, bis ein undefinierbarer, aber eigener - und neuer - Sound dabei herauskommt, um den herum er dann seine Songs aufbaut. Diese kommen - zum Glück - des öfteren introvertiert und düster daher, was aber durch die druckvollen Arrangements wieder aufgefangen wird. Deswegen klingt "Mobilize" zugleich vertraut, wie auch ungewohnt. Der Flirt mit dem Pop tut ein weiteres, um die Scheibe dem üblichen Americana-Brei zu entziehen. Zentraler Angelpunkt ist und bleibt Grant-Lees Stimme, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. So oder ähnlich könnten viele Scheiben klingen, wenn die Protagonisten so selbstbewußt und innovativ wären wie Grant-Lee Phillips und endlich einmal über ihren Schatten oder zumindest den Tellerrand hinausspringen würden!